Die besonderen Eigenschaften des Sattelschweins stärker in die Öffentlichkeit rücken
Am 20. Oktober 2023 fand das jährliche Sattelschweinzüchtertreffen am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) statt. Anwesend waren vor allem Züchter aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein, sowie einige interessierte Mitarbeiter des FBN, die an aktuellen Sattelschweinversuchen beteiligt sind.
Das Treffen begann mit einem informativen Rundgang auf dem Besuchergang der Experimentalanlage Schwein (EAS), bei dem Fragen zu den Ausläufen, Buchten, Sauberkeit im Stall, Tränken und den Problemen der Sattelschweinzüchter diskutiert wurden. Ein Schwerpunkt für die Erhaltung seltener Linien und die Zucht neuer Eber für die Besamungsstation ist die erfolgreiche Besamung am FBN mit Sperma aus der Kryokonserve der Deutschen Genreserve aus Mariensee, wobei PD Dr. Andreas Vernunft das Prozedere der Beschaffung und Anwendung des Spermas erläuterte.
Die Züchter diskutierten ihre aktuellen Herausforderungen, wie die Themen „Endo- und Ektoparasiten in der Schweinehaltung“ sowie „Fütterung von Schweinen“. Besonderes Augenmerk lag auf Möglichkeiten zur Senkung der Futterkosten, einschließlich der Verwendung von Alternativfuttermitteln und Reststoffen. Ebenfalls diskutiert wurden heimische Futtermittel, Nährstoffbedarf und die Bedeutung von Mikronährstoffen.
Ein weiterer wichtiger Themenbereich war die Parasitenbekämpfung und -prävention, die angesichts unbefestigter Ausläufe in vielen Betrieben von großer Bedeutung ist. Parasiten, die von einzelligen Kokzidien bis zu 20 cm langen Würmern reichen, können erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben. Das Treffen betonte die Bedeutung von Hygienemanagement, Reinigung und Desinfektion von Stall und Geräten sowie die regelmäßige Entwurmung des Tierbestandes.
Der Bericht des Zuchtverbandes zeigte, dass der Bestand der Sattelschweine im Herdbuch in Deutschland 185 Sauen und 38 Eber umfasst. Es wurden Herausforderungen wie Absatzschwierigkeiten, Mangel an Arbeitskräften, Tierärzten und die Auswirkungen der Afrikanischen Schweinepest diskutiert.
Das Treffen endete mit dem Appell, die Besonderheiten der Sattelschweine in der Öffentlichkeit stärker zu betonen. Diese Rasse wird oft von kleinen Züchtern gehalten, und jeder Beitrag zur Erhaltung ist von großer Bedeutung. Das jährliche Treffen der Sattelschweinzüchter trägt dazu bei, das Engagement für diese besondere Rasse sichtbar zu machen, wertvolle Erkenntnisse für die Praxis zu teilen und die Zukunft der Sattelschweine zu sichern.