Zucht- und Kreuzungsprogramm des Hybridschweinezuchtverband Nord/Ost e.V.

Ziel ist es unter bester Nutzung der züchterischen, organisatorischen, gesundheitlichen und technischen Möglichkeiten, einen Zuchtfortschritt zu erzeugen, der dem Tier, der Umwelt, dem Markt und dem Verbraucher gerecht wird. Dieser ist dann über die Kombination leistungsgeprüfter Rassen mittels Vermehrung und Besamung zur Verbesserung des Gesamtnutzens der Schweinehaltung einzusetzen. Wir legen nicht vorrangig Wert auf höchste biologische Leistungen. Vielmehr steht für uns die Robustheit und die Vitalität in erster Reihe. Mit konsequenter Zucht auf optimale Gesäuge, stabile Fundamente und gute, homogene Wurfqualität setzen wir hier züchterische Zeichen.

Wir führen folgende Rassen in unserem Herdbuch:

Deutsche Landrasse

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es die Deutsche Landrasse, die zunächst unter dem Namen „Veredeltes Deutsches Landschwein“ bekannt war. Sie entstand aus verschiedenen deutschen Landschweinrassen, denen weiße Borsten auf weißer Haut, Schlappohren und großrahmiger Körperbau gemein waren, und in die weiße Schweine englischen Typs eingekreuzt wurden. In den 1950er Jahren erfolgte eine Umzüchtung von den bis dahin recht fetten Schweinen zu mageren „Fleischschweinen“. Seit den 1980er Jahren wird die Deutsche Landrasse auf Stressresistenz selektiert.

  • hohe Fruchtbarkeits- und Aufzuchtleistung

  • gute Vitalität

  • sehr hohe Zunahme bei guter Futterverwertung

  • ausreichende Fleischfülle bei guter Fleischqualität

  • Langlebigkeit

Deutsches Edelschwein

Das Deutsche Edelschwein wurde insbesondere auf den pommerschen Gütern gezüchtet, um die starke Nachfrage der Siedlungszentren nach magerem Fleisch zu erfüllen. Als „Berliner Karbonadenschwein“ (Karbonade= Kotelett) war es bei den Berlinern bekannt und beliebt. Ende des 19. Jahrhunderts beginnt die gezielte Züchtung der Rasse Deutsches Edelschwein. Grundlage waren traditionelle bodenständige Landrassen, die mit modernen englischen Rassen (insbesondere Yorkshire und Large White) gekreuzt („veredelt“) wurden. Charakteristisches Merkmal des Edelschweins sind seine Stehohren.

  • hohe Fruchtbarkeits- und Aufzuchtleistung

  • gute Vitalität

  • sehr hohe Zunahme bei guter Futterverwertung

  • ausreichende Fleischfülle bei guter Fleischqualität

  • Langlebigkeit

Deutsches Sattelschwein

Das Deutsche Sattelschwein ist in den 60er Jahren durch die Zusammenführung von Beständen des Angler Sattelschweines und des Schwäbisch Hällischen Schweines in Mittel– und Ostdeutschland entstanden. Ziel ist die Erhaltung einer alten Rasse, die sich durch ihre Robustheit und Genügsamkeit sowie – bei einer entsprechenden Fütterung – durch eine überragende Fleisch- und Speckqualität auszeichnet. Sattelschweine sind fruchtbar und mütterlich. Sie sind für alle Haltungsformen, einschließlich der Freilandhaltung, geeignet. (www.deutsches-sattelschwein.de) Gleichzeitig werden die zur Rassegruppe der Sattelschweine gehörenden Angler Sattelschweine und Rotbunten Husumer in unserem Herdbuch geführt.

  • ausgeglichenes Wesen und Mütterlichkeit

  • vorzügliche Fleischqualität

  • beste Speckqualität

  • geeignet für Freilandhaltung

Leicoma

Leicoma ist eine Schweinerasse, die seit den 1970er Jahren ursprünglich in der DDR gezüchtet wurde. Der Name leitet sich aus den drei Bezirken Leipzig, Cottbus und Magdeburg ab, in denen die nennenswertesten Zuchtbetriebe lagen. Die Rasse setzt sich züchterisch aus Landrasse (Deutsche und Niederländische Landrasse), Duroc, Estnische Bacon und Deutschem Sattelschwein zusammmen. Besondere Vorteile besitzt sie in der Fleischqualität. Der intramuskuläre Fettgehalt ist mit 1,7–1,8 % einer der höchsten unter den Schweinerassen. Weitere Infos unter www.leicoma.de.

  • robuste Mutterrasse, stabile Fruchtbarkeits- und Aufzuchtleistung

  • besonders sorgsame, umsichtige Muttersauen mit charakterlicher Gelassenheit und sehr guter Milchleistung

  • mittelrahmige Tiere mit sehr kräftigen, stabilen Fundamenten

  • sehr gute Futterverwertung, hervorragende Fleischqualität

Duroc

Duroc bildet als Vaterrasse die Zuchtbasis für viele Gebrauchskreuzungen. Der Charakter gilt als zutraulich und ruhig im Umgang. Es ist eine sehr robuste und vitale Rasse mit einer hervorragenden Fleischqualität, einer guten Futterverwertung und einem sehr guten Wachstum. Duroc und deren Nachkommen sind für die Freilandhaltung geeignet.

  • gute Fruchtbarkeits- und Aufzuchtleistung

  • hervorragende Vitalität

  • sehr hohe Zunahme bei guter Futterverwertung

  • ausreichende Fleischfülle bei bester Fleischqualität

Piétrain

Die Rasse stammt ursprünglich aus Brabant (Belgien) und soll von fleischreichen Bayeux-Schweinen abstammen, die um 1920 in den Ort Piétrain gelangten. Die Rasse war bis in die 1950er Jahre unbedeutend. Durch die Umstellung der Gewohnheiten der Verbraucher um 1950 weg von fettem Schweinefleisch hin zu magerem Schweinefleisch konnte sich diese Rasse in ganz Europa durchsetzen. Die Rasse verbreitete sich daraufhin sehr stark und wurde ab 1960 auch in Deutschland verwendet. Seit ca. 1970 ist die Rasse die bedeutendste Vaterrasse in der Schweinezucht.

  • gute Vitalität

  • hohe Zunahme bei bester Futterverwertung

  • sehr hoher Muskelfleischanteil bei betonter Bemuskelung von Schulter, Rücken und Schinken

  • ausreichende Fleischqualität

Zuchtbörse

Verkauf und Vermittlung von Zuchttieren auf eBay-Kleinanzeigen.